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eXXcellent solutions Geschäftsführerin: Was macht eigentlich… Martina Burgetsmeier

Interview des Studium und Praxis e.V. der Universität Ulm, Alma Mater unserer geschäftsführenden Gesellschafterin

Dies ist der Originaltext, mit freundlicher Genehmigung des Vereins Studium und Praxis e.V. und wurde im April 2019 in der Vereinszeitung Sommersemester 2019 veröffentlicht.

Was macht eigentlich…?

Martina Burgetsmeier

Martina Burgetsmeier machte im Jahr 1992 ihren Abschluss in Wirtschaftsmathematik an der Universität Ulm. 2001 gründete sie mit vier weiteren Kollegen die eXXcellent solutions GmbH.

Martina Burgetsmeier, was machst Du heute beruflich?

Ich bin heute geschäftsführende Gesellschafterin der eXXcellent solutions GmbH in Ulm. Die eXXcellent solutions ist Spezialist für individuelle Softwarelösungen. Wir beschäftigen an den Standorten Ulm und Darmstadt ca. 130 Mitarbeiter und haben einen Umsatz von knapp 15 Mio. €. (Anm.: Stand 2021) Meine Hauptbereiche sind Human Resources, Marketing und bedingt durch das Wachstum unserer Unternehmung beschäftigen wir uns im Moment viel mit der Organisationsentwicklung.

Was hat Dich dazu motiviert ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Ich bin nicht die klassische Unternehmerin, die zum Beispiel aus einer Unternehmerfamilie kommt oder durch eine bestimmte Idee ein Unternehmen gegründet hat. Bei uns hat sich das durch das Umfeld ergeben. Nach der Promotion bin ich bei einem Unternehmen mit dem Kerngeschäft der Softwareentwicklung eingestiegen. Zu dieser Zeit war es die Zeit des Neuen Marktes.

Dabei ist das Unternehmen sehr schnell gewachsen und hat sich überlegt, wie so viele andere Unternehmen zu dieser Zeit, an die Börse zu gehen. Bei diesem Unternehmen handelte es sich um ein Dienstleistungsunternehmen, das eigentlich nicht prädestiniert dafür ist, an der Börse Geld einzusammeln.

Das Unternehmen ist jedoch trotzdem an die Börse gegangen und hat sich durch das eingeworbene Geld ohne strategische Investitionspläne sehr stark verändert. Es war einfach nicht mehr dasselbe Unternehmen. Mein Team und ich wussten, dass es in diesem Unternehmen nicht mehr funktionieren wird, da wir uns damit auch nicht mehr identifizieren konnten. Wir waren damals schon ein exzellentes Team und wollten das, was wir im Vorfeld schon hatten, erhalten und gründeten deshalb ein eigenes Unternehmen.

Was sind Deine täglichen Aufgaben als Geschäftsführerin der eXXcellent solutions GmbH?

Im HR-Bereich ist es sehr stark der Bereich des Recruitings, d. h. geeignete Bewerber finden und diese einzustellen. Ansonsten ist es das klassische Personalmanagement mit Teambuilding und Mitarbeiterentwicklung. Ebenso beschäftige ich mich damit, das Unternehmen weiter zu entwickeln und auch für zukünftige Mitarbeiter attraktiv zu gestalten durch bspw. unsere Unternehmensidentität und Weiterbildungskonzepte. Strategische Aufgaben der Geschäftsführung wie das Entwickeln und Überwachen von strategischen Plänen nehmen viel Raum ein. Es ist somit viel Kommunikation notwendig.

War es schon immer Dein Plan in der Informatikbranche tätig zu werden oder hat sich das im Laufe des Studiums ergeben?

Ich habe damals ein Wirtschaftsgymnasium besucht und hatte dadurch Betriebswirtschaft als gesetzten Leistungskurs und belegte zusätzlich Mathe als Leistungskurs. Dazu bot meine Schule Informatik als Nebenfach an, wobei das für mich eine sehr interessante Kombination war. Da mein Bruder bereits an der Uni Chemie studiert hatte, kannte er den Studiengang Wirtschaftsmathematik und meinte, dass das genau das Richtige für mich wäre.

Das Informatik dann mein Schwerpunkt wird, wusste ich zu dieser Zeit jedoch noch nicht. Ich hatte auch ehrlich gesagt zu diesem Zeitpunkt noch gar keine Vorstellung darüber, wie der Beruf später mit diesem Studiengang aussieht. Mir ging das früher genauso, wie es heute ebenfalls noch vielen geht.

Wie blickst Du heute auf Deine Wahl des Studienfachs und -orts zurück?

Das ist sehr schwierig zu beantworten. Das Studium war für mich auf jeden Fall gut. Zu der damaligen Zeit war es das Richtige, weil ich dadurch eine Flexibilität hatte, zu sagen, ich kann mir aussuchen, in welchen Bereich ich reingehen möchte. Ich glaube vor prinzipiellen Entscheidungen ist es immer gut, dass man sich erstmal eine Informationsbasis schaffen kann, auf der man dann eine fundiertere Entscheidung treffen kann. Und da finde ich es gut, wenn es solche breiten Studiengänge gibt, die einem diese Möglichkeit bieten.

Ob es heute ein Studiengang der reinen Informatik wäre, kann ich nicht sagen.

Was war Deine Motivation im Studium und was motiviert Dich heute noch?

Ich bin ein Mensch, der sehr gerne was Neues lernt und erfährt. Im Studium war es sehr stark bezogen auf die Fachlichkeit, sich also einen Bereich bzw. eine Kompetenz anzueignen. Aus heutiger Sicht dreht sich das ein Stück weit von der Fachlichkeit mehr in die Entwicklung der Persönlichkeit. Die Softwareentwicklung ist auch ein Teamprozess, wo Kommunikations-, Konflikt- und Diskursfähigkeit unheimlich wichtig sind. Das sind alles Dinge, die wir im Studium leider nicht trainieren. Aber das ist ein Feld, in dem wir nie aufhören uns weiter zu entwickeln und dazu zu lernen.

Haben Dir die in Deinem Studium geknüpften Kontakte in Deiner beruflichen Laufbahn geholfen?

Da ich selbst aus Neu-Ulm komme, hatte ich bereits meinen bestehenden Freundeskreis. Dadurch knüpft man natürlich weniger Kontakte als bei einem Umzug in eine neue Stadt. Zudem hatte ich zu diesem Zeitpunkt nur sehr wenig Bewusstsein dafür, wie gut und wichtig es sein kann, neue Kontakte zu knüpfen. Jedoch habe ich bis heute noch einen sehr engen Kontakt zu meinem Doktorvater, wodurch auch der Kontakt zur Uni erhalten geblieben ist. Er war auch immer sehr eng verbunden mit der eXXcellent solutions, wodurch auch der eine oder andere Kontakt zustande gekommen ist.

Abschließend noch eine letzte Frage: Wie verbringst Du gerne Deine Freizeit?

Ich mache gerne Sport, insbesondere gehe ich gerne laufen. Ansonsten reise ich sehr gerne mit meinem Mann mit dem Wohnmobil. Eine weitere Leidenschaft ist die Gartenarbeit.